Der amtierende Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, wurde am 24. Januar 2023 mit der absoluten Mehrheit der Stimmen des Erweiterten Senates der Universität im Amt bestätigt. Damit setzte er sich erfolgreich gegenüber den beiden Mitbewerbern, Prof. Dr. Lothar Kroll von der TU Chemnitz und Prof. Dr. Niels Modler von der TU Dresden, durch. Alle drei Kandidaten hatten sich am Vormittag im Rahmen eines hochschulöffentlichen Wahlhearings vorgestellt und ihre Ansichten, Ziele und Strategien für die bevorstehende Amtszeit präsentiert.
Strohmeier betonte, den erfolgreichen Kurs der TU Chemnitz halten und weiter gestalten zu wollen. „Bis zum Jahr 2028 möchte ich die TU Chemnitz zu einer Universität mit einem klaren technischen und weltoffenen Profil sowie starker Strahlkraft weiterentwickeln“, so Strohmeier. Im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder strebe er eine erfolgreiche Bewerbung der TU Chemnitz mit mindestens einem Cluster an. Zudem wolle er die TU Chemnitz durch eine exzellente Forschung, welche die Megatrends dieser Zeit adressiert, insbesondere im Bereich der Kernkompetenzen der Universität erfolgreich positionieren.
Strohmeier will internationale Vernetzung weiter vorantreiben
Durch ein Angebot hochattraktiver akkreditierter Studiengänge und Studienbedingungen, die im Rahmen des Studienerfolgsmanagements weiterentwickelt werden, sollen die Studierendenzahlen an der TU gesteigert werden. „Ein wesentliches Ziel für die kommenden fünf Jahre ist es, dass 10.000 Studierende oder mehr in Chemnitz studieren, mindestens die Hälfte in den MINT-Studiengängen“, sagte Strohmeier. Der wissenschaftliche Nachwuchs soll weiterhin konsequent gefördert werden, dazu gehören insbesondere planbare und attraktive Karrierewege.
Zudem ist Strohmeier wichtig, die internationale Vernetzung weiter voranzutreiben. Dies soll unter anderem durch eine erfolgreiche Bewerbung als „European University“ im EU-Programm „Partnerships for Excellence“ gemeinsam mit Partnerhochschulen in Europa gelingen. Darüber hinaus möchte Strohmeier unter anderem transnationale und interregionale Netzwerke mit Polen und Tschechien ausbauen und die Beziehungen zu den Universitäten Cambridge und Oxford intensivieren.
Wichtige Anliegen sind ihm auch die weitere Stärkung der Position der TU Chemnitz im Freistaat Sachsen sowie die Erhöhung des prägenden Einflusses der Universität auf die Kulturhauptstadt Europas 2025 und auf den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Chemnitz, etwa durch den Auf- und Ausbau von mindestens vier Außenstellen der TU, durch regelmäßige Wirtschaftsforen sowie durch die Verstetigung des Gründungsnetzwerks SAXEED und des Gründungslabors „TUClab“. Des Weiteren möchte der Rektor die Digitalisierung an der Universität vorantreiben und damit auch effizientere Prozesse fördern.
„Ich bedanke mich herzlich für das Vertrauen und freue mich riesig auf die weitere Zusammenarbeit“, sagte Professor Strohmeier nach seiner Wahl. Der stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates der TU Chemnitz, Prof. Dr. Michael Kreuzkamp, der Wahlleiter und kommissarische Kanzler der TU Chemnitz, Thomas Lang, und der Leiter der Sitzung des Erweiterten Senats der TU Chemnitz, Prof. Dr. Thomas Milani, gehörten zu den ersten Gratulanten.
Strohmeiers zweite fünfjährige Amtszeit als Rektor der TU Chemnitz beginnt mit dem Tag seiner Bestellung durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.
Zur Person: Prof. Dr. Gerd Strohmeier
Gerd Strohmeier wurde am 22. April 1975 in Simbach am Inn geboren. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann und einem Redaktionsvolontariat studierte er an der Universität Passau Politikwissenschaft, Psychologie und Soziologie. Danach folgten Promotion und Habilitation an der Universität Passau. Strohmeier war als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent an der Universität Passau sowie als Lehrbeauftragter an der Universität der Bundeswehr München und an der Universität Salzburg tätig. Mehrere Forschungs- und Lehraufenthalte absolvierte er an den Universitäten Cambridge, Durham, Wroclaw und Cluj-Napoca. Im Februar 2009 wurde er auf die Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich an der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität Chemnitz berufen, die er seit 2008 bereits vertrat. Von 2012 bis 2015 war er geschäftsführender Direktor des Instituts für Politikwissenschaft. Seit 2016 ist er Rektor der TU Chemnitz.
Strohmeier war vor seinem Amtsantritt mehrfach Sachverständiger, etwa im Deutschen Bundestag und im Sächsischen Landtag, sowie auch international, unter anderem in den Parlamenten Österreichs und Myanmars, beratend tätig. Als Auftragsforscher bzw. Politikberater arbeitete er zum Beispiel für die Deutsche Bundesregierung, die Sächsische Staatsregierung und politische Verbände. Er erhielt diverse Stipendien, Forschungsförderungen und Auszeichnungen.