Der Einsatz der Polizeidirektion Görlitz im Waldgebiet bei Würschnitz ist beendet. In den Mittagsstunden des Montags schlossen die Mitarbeiter des Staatsbetriebs Sachsenforst die Baumfällarbeiten in der Laußnitzer Heide ab. Die Räumung des Heibo-Camps verlief im Wesentlichen friedlich und ohne größere Zwischenfälle.
Vorkontrolle und Verfügungen
Am zeitigen Mittwochmorgen begann der Einsatz mit einer Vor-Ort-Kontrolle der Versammlungsbehörde des Landkreises Bautzen. Es stellte sich heraus, dass die Waldbesetzer gegen die Auflagen des Versammlungsbescheides verstoßen hatten. Daraufhin löste die Versammlungsbehörde die Versammlung in dem Wald auf. Anschließend sprach der Staatsbetrieb Sachsenforst ein Aufenthalts- und Betretungsverbot für das Waldstück aus, um die Rodungsarbeiten ohne Gefährdung von Personendurchführen zu können. Die Polizei sorgte von da an dafür, dass diese Verfügungen umgesetzt wurden.
Camp-Bewohner
Seit Mittwoch begleiteten die Einsatzkräfte insgesamt 55 Personen aus dem Camp. Darunter befanden sich 31 Frauen, 23 Männer und ein zwölfjähriger Junge. Die Polizei ging mit größtmöglicher Besonnenheit und Geduld vor. Einige Aktivistinnen und Aktivisten verließen ihre Stellungen freiwillig, bei anderen war etwas mehr Überredung notwendig. Dennoch waren die meisten Waldbewohner kooperativ und ließen sich schließlich aus dem Sperrbereich bringen.
Höhenstrukturen
Insgesamt beseitigten die Arbeiter des Sachsenforsts während der Einsatzzeit 31 Höhenstrukturen, davon 21 Baumhäuser, mehrere Plattformen und Seilkonstruktionen.
Straftaten, Ordnungswidrigkeiten, Platzverweise
Trotz des sehr ruhigen und friedlichen Verlaufs wurden dennoch einige Verstöße festgestellt. 13 Strafanzeigen, darunter eine wegen des tätlichen Angriffs auf und acht wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte schlugen zu Buche. Hinzu kamen fünf Ordnungswidrigkeitenanzeigen. 51 Personen erhielten zudem einen Platzverweis.
Baumfällarbeiten
Während der Baumfällarbeiten bemerkten die Arbeiter, dass zahlreiche Bäume, zunächst unsichtbar, mit Nägeln versehen und beschädigt hatten. Einige konnten vor dem Fällen entfernt werden. Dennoch wurden bei den Arbeiten Geräte, wie Harvester und Kettensägen, des Sachsenforsts aufgrund vieler weiterer Nägel beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen der Sachbeschädigungen.
Einsatzkräfte
Die Polizeidirektion Görlitz wurde bei dem Einsatz von Kräften der sächsischen Bereitschaftspolizei, Beamten aus Brandenburg sowie der Bundespolizei unterstützt.