Ministerpräsident Michael Kretschmer und der tschechische Premierminister Petr Fiala haben am Rande der internationalen Wissenschaftskonferenz »Building Bridges for the Next Generations« in Dresden ein Memorandum unterzeichnet. Im Mittelpunkt steht dabei eine intensivere Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Klimaschutz und Wirtschaft. Mit der Erklärung wollen beide Regierungschefs die Attraktivität beider Regionen erhöhen sowie Transformationsprozesse in den Bereichen Klimaschutz und Industrie gemeinsam erfolgreich durchführen. »Sachsen und Tschechien sind starke Partner in der Forschung und Wissenschaft. Das Memorandum schafft für uns einen wichtigen Rahmen, mit dem wir Projekte von strategischer Bedeutung, die unsere Regionen in den kommenden Jahren prägen werden, gemeinsam angehen. Die noch intensivere grenzübergreifende Zusammenarbeit vereinfacht und beschleunigt zahlreiche Entwicklungen, wie Erforschung und Einführung innovativer Technologien sowie eine Transformation hin zu einer klimafreundlichen Industrie. Mit gemeinsamen Ideen wollen wir unsere Regionen zu modernen Standorten entwickeln, die für Fachkräfte und Investoren attraktiv sind« sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer. »Die Zusammenarbeit der Tschechischen Republik mit dem Freistaat Sachsen ist essenziell für die Erfüllung der energetischen Pläne Tschechiens, unserer Nachbarn, aber auch der ganzen Europäischen Union. Die EU geht insbesondere im Bereich der sauberen Energetik, des Verkehrs und der Gebäude durch grundlegende Umwandlung durch. Tschechien und Deutschland – und der Freistaat Sachsen, sind Industrieländer, überwiegend im Bereich der Autoindustrie. Unsere erfolgreiche Teilnahme an dem Trend der Elektromobilität, einschließlich der Batterieherstellung und Gewinnung strategischer Rohstoffe, wie Lithium, hat für uns daher eine Schlüsselbedeutung«, sagte Petr Fiala, Premierminister der Tschechischen Republik. Die industrielle Transformation und Klimaschutz gehören ebenfalls zu den Eckpunkten der Erklärung. Beispielsweise wollen Sachsen und Tschechien enger im Bereich klimafreundlicher Automobilindustrie arbeiten. Die Beziehungen zwischen den Fahrzeugherstellern und der Automobilzulieferindustrie auf beiden Seiten der Grenze sind sehr eng. Mit der Möglichkeit, Lithium auf sächsischem und tschechischem Gebiet für die Batterieherstellung für Elektrofahrzeuge künftig zu gewinnen, könnte Sachsen und Tschechien gemeinsam einen weiteren Schritt in Richtung zukunftsorientierter, klimafreundlicher Industrie gehen. Besondere Aufmerksamkeit wird in dem Memorandum außerdem den Fragen der Emissionsreduktion in der Industrie sowie Nutzung erneuerbarer Energiequellen gewidmet. Beide Länder beabsichtigen einen gegenseitigen Informationsaustausch über die Entwicklung von Projekten mit strategischer Bedeutung auf tschechischem und sächsischem Gebiet. Auch der Fortschritt bei der Projektumsetzung, insbesondere in den Bereichen der industriellen Transformation, Elektromobilität, Entwicklung der Batteriewertschöpfungskette einschließlich der Lithiumproduktion soll Bestandteil des regelmäßigen Austauschs sein. Darüber hinaus sind Konsultationen, Seminare und Austauschprogramme zwischen Sachsen und Tschechien geplant.