Chemnitz – Selfies im Gleis: Kinder begeben sich in Lebensgefahr

Die Bundespolizeiinspektion Chemnitz wurde am 14.05.2023 gegen 16:05 Uhr durch die Notfallleitstelle der DB AG informiert, dass der Regionalexpress von Chemnitz nach Leipzig am Bahnübergang in Narsdorf eine Gefahrenbremsung einleiten musste, da sich zwei Jugendliche im Gleisbereich aufhielten. Zu diesem Zeitpunkt konnte ein Zusammenstoß mit den Personen nicht ausgeschlossen werden.

Eine Streife der Bundespolizeiinspektion Chemnitz begab sich unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten zum Ereignisort.Zunächst konnten dort keine Personen festgestellt werden. Ein mitgeführter Diensthund nahm jedoch die Fährte auf und konnte in unmittelbarer Nähe zum Ereignisort zwei Kinder feststellen.Beide waren unverletzt.

Auf Be-fragen gaben die beiden 13-jährigen Mädchen an, sich zur Fertigung von Selfies in den Gleisbereich begeben zu haben. Die Beiden wurden eingehend über die Gefahren belehrt und im Anschluss ihren gesetzlichen Vertretern übergeben.

Die Triebfahrzeugführerin erlitt einen Schock und musste vor Ort abgelöst werden. Im Zug befanden sich 200 Reisende, welche unverletzt blieben. Insgesamt kam es durch den Vorfall bei vier Zügen zu 253 Minuten Verspätungen sowie zwei Teilausfällen.

Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich vor dem lebensgefährlichen Aufenthalt in den Gleisen. Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Für eine Strecke von 100 Meter benötigen sie nur zwei Sekunden und haben einen langen Bremsweg. Auch die 15.000 Volt Stromstärke in Bahn-Oberleitungen sind lebensgefährlich. Nicht nur das Berühren der Oberleitung mit dem Körper oder mit Gegenständen aller Art, sondern schon die bloße Annäherung kann tödlich enden. Die Beamten bitten Eltern und Pädagogen die Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über die Gefahren im Gleisbereich zu unterstützen.