BAB4/ Thurm – Fahrzeuge eines Autokorsos verursachten mehrere Verkehrsunfälle

Im Rahmen einer tschetschenischen Hochzeit bildete sich zwischen Delitzsch und Thurm ein Autokorso mit mehreren Pkw. Während der Fahrt überholten sich Teilnehmer des Fahrzeugzuges untereinander mehrfach und nach Zeugenaussagen verkehrsgefährdend, um das erste Fahrzeug nach dem Brautfahrzeug zu sein.

Zwischen den Anschlussstellen Schmölln und Meerane der Autobahn 4 stieß eines der beteiligten Fahrzeuge, eine Mercedes S-Klasse, gegen die Mittelschutzplanke der Autobahn und verließ pflichtwidrig die Unfallstelle. Auf der B 93 setzte der Autokorso seine Fahrt fort.

Vor der Ortslage Thurm wurde dann ein BMW aus dem Autokorso von einer Mercedes S-Klasse und einer Mercedes M-Klasse Zeugen zufolge »in die Zange genommen«. Es kam beidseitig zur Berührung. Kurz vor Eintreffen an der Festscheune stieß der S-Klasse-Mercedes gegen einen weiteren BMW, welcher daraufhin in einem Gartenzaun zum Stehen kam. Die Insassen der vier verunfallten Pkw begaben sich anschließend fußläufig zum Veranstaltungsort.

Einsatzkräfte des Polizeireviers Zwickau und der Verkehrspolizei stellten vor Ort eine Vielzahl beschädigter Pkw fest. Ob alle Beteiligten der oben beschriebenen Unfälle an der Festscheune eintrafen und ob es weitere Unfälle gab, ist Gegenstand der Ermittlungen. Den S-Klasse-Mercedes, der nach ersten Erkenntnissen am zweiten Unfall beteiligt war, fanden die Einsatzkräfte ohne Kennzeichen vor. In unmittelbarer Nähe wurden zwei ukrainische Kennzeichen in einem Gebüsch entdeckt, die kurz zuvor in Chemnitz als gestohlen gemeldet wurden.

Da sich zunächst keiner der Anwesenden als Fahrer oder Halter des stark ramponierten Mercedes zu erkennen geben wollte, wurden die Identitäten aller erwachsenen Teilnehmer der Hochzeitsgesellschaft festgestellt. Dabei wurde die PD Zwickau durch Einsatzkräfte des Bereitschaftspolizeipräsidiums Sachsen unterstützt. Die Maßnahme verlief störungsfrei. Letztlich erklärten vier Männer im Alter von 18, 24, 28 und 37 Jahren, die vier stark verunfallten Pkw gefahren zu sein. Der 24-Jährige, dem sich die kennzeichen- und zulassungslose Mercedes S-Klasse zuordnen ließ, ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Außerdem reagierte ein durchgeführter Drugwipe-Test verlief positiv auf Amphetamine.

Die vier russischen Staatsangehörigen müssen sich nun unter anderem wegen Unfallflucht und Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten. Nach bisherigem Erkenntnisstand wurde bei den Unfällen niemand verletzt, weitere Ermittlungen laufen. Es entstand ein Gesamtsachschaden von mehreren zehntausend Euro.

Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Sachverhalt machen können werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 03765 500 bei der Verkehrspolizei zu melden. Gleiches gilt für Verkehrsteilnehmende, die durch die Fahrweise der Autokorso-Teilnehmer gefährdet wurden.