Die Wohnungsbaugenossenschaft Kontakt e.G. will auf einem Grundstück an der Heiterblickallee ein Hochhaus in reiner Holzbauweise errichten, das künftig einen markanten Quartierseingang in die Paunsdorfer Großwohnsiedlung bildet. Insbesondere der dringend benötigte mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum soll durch diesen Experimentalbau geschaffen werden. Es wäre das erste Hochhaus aus Holz in Sachsen. Den entsprechenden Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 479 „Holzhochhaus Heiterblickallee“ hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht, der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.
Das nahezu dreieckige Grundstück an der Heiterblickallee ist etwa 0,4 Hektar groß und wird derzeit als Parkplatz genutzt. Das Umfeld ist geprägt von der erst in den 1980er Jahren entstandenen Plattenbausiedlung Neu-Paunsdorf – mit überwiegend fünf- bis sechsstöckigen Gebäuden. Mit über 6.000 Wohnungen ist das Quartier eine der letzten Großwohnsiedlungen des industriellen Plattenbaus der DDR.
Hochaus aus Holz in Leipzig soll von Freistaat Sachsen gefördert werden
Da das neue Wohnhaus in diesem Gefüge anhand der Gebäudehöhe einen Akzent setzen möchte, ist eine Bauleitplanung verpflichtend. Zudem soll das Vorhaben als Experimentalbau und Pilotprojekt dienen und Erkenntnisse zum Umgang mit dem Baustoff Holz liefern. Im Zentrum geht es um Fragen wie: Wie lässt es sich entwickeln, planen und bautechnisch umsetzen? Wer kann es betreiben? In einem städtebaulichen Qualifizierungsverfahren soll dafür die architektonische Gestaltung ermittelt werden, etwa für die konkrete Gebäudehöhe und das Umfeld.
Holzhochhausprojekte werden in ihrer Entwicklung aktuell durch den Freistaat Sachsen unter dem Stichwort Experimentalbau gefördert. Diese Förderung steht zeitlich nur befristet zur Verfügung, erste Abstimmungen dazu mit dem Freistaat hat es jedoch bereits gegeben.