Aue – Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe erhält Auszeichnung des Kreises

Ihre Arbeit fängt dort an, wo die hauptamtlichen Kräfte im Gesundheitswesen und in der Pflege an die Grenzen des Leistbaren stoßen: im Ehrenamt kümmern sie sich um die Wünsche von Patientinnen und Patienten und setzen sich für deren Wohlbefinden ein. Fünfzehn Frauen und ein Mann gehören zur Gruppe der Grünen Damen und Herren am Helios Klinikum Aue und unterstützen dort die Fachkräfte an der Rezeption, auf verschiedenen Stationen des Krankenhauses und übernehmen auch organisatorische Aufgaben im Büro.

Jeden Samstag sichern sie zudem die Durchführung des Gottesdienstes ab.
Sie selbst sind mit über 70 Jahren schon im fortgeschrittenen Alter, die älteste unter ihnen ist 81 Jahre. Alle zusammen sind sie noch fit genug, um sich für andere einzusetzen. Es ist bezeichnend: Wenn Sie von ihrem Engagement sprechen, nennen sie es nicht Ehrenamt, sondern Dienst. Diese Tatsache verrät schon eine Menge über das Selbstverständnis der Grünen Damen und Herren am Helios Klinikum ihn Aue.

Foto: Erzgebirgskreis

Um die 2.000 Stunden leistet die Gruppe jährlich, bis zu 3.000 waren es zu Zeiten als sie noch einige Mitglieder mehr waren. Auch am Helios Klinikum in Aue weiß man um den Wert der Arbeit, den die Grünen Damen und Herren leisten. „Wir sind sehr dankbar, dass es unsere Grünen Damen und Herren gibt“, sagt Klinikgeschäftsführerin Uta Ranke. „Durch ihr ehrenamtliches Engagement unterstützen sie nicht nur unsere Patientinnen und Patienten, sondern auch unsere Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte. Sich für andere Menschen Zeit zu nehmen, ist ein wertvolles Geschenk, ein tröstendes Wort und das Gefühl, nicht allein zu sein sind unglaublich wichtig für die Genesung. Ich freue mich sehr, dass das Engagement der Grünen Damen und Herren jetzt auch von öffentlicher Stelle gewürdigt wird.“

Im Büro kümmern sich zwei der Grünen Damen um die organisatorischen Belange rund um den Besuchsdienst. An der Rezeption helfen sie neu ankommenden Patientinnen und Patienten sich zurecht zu finden, unterstützen bei der Aufnahme, bringen sie bei Bedarf auf Station – helfen beim Tragen des Gepäcks und schieben Rollstühle.

Bis zu vier Stunden sind sie pro Schicht auf Achse. Ihre auf den Stationen des Klinikums eingesetzten Mitstreiterinnen und Mitstreiter kümmern sich um das Wohlbefinden der Kranken, nehmen sich Zeit für deren Sorgen und Nöte, führen Gespräche, vertreiben ihnen die Zeit und versuchen ihnen den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. Oft sind es Kleinigkeiten: eine Zeitung oder einen Kaffee aus der Cafeteria. Für Samstagvormittag bereiten sie den Gottesdienst vor, der für viele Patientinnen und Patienten eine willkommene und wichtige Abwechslung vom Klinikalltag bedeutet. Wöchentlich wird dieser von Pfarrern unterschiedlicher Konfessionen abgehalten.

“Engagement im hohen alter kann man gar nicht hoch genug schätzen”

„Ohne uns würde der Gottesdienst nicht oder nur in sehr eingeschränktem Umfang stattfinden. Unser Ziel
ist es, dass alle Patientinnen und Patienten, die es möchten, daran teilnehmen können. Wenn Sie es von
allein nicht schaffen, kümmern wir uns darum, dass sie von der Station dort hin und auch wieder zurückkommen. Wenn wir uns mit Grünen Damen und Herren von anderen Kliniken austauschen, sind diese oft erstaunt, dass wir auch samstags unseren Dienst tun“, gibt die Leiterin der Gruppe Monika Neef einen Einblick zum Aufwand der hinter der Arbeit steckt.

Sie ist diejenige, die die Gruppe im Inneren zusammenhält: sie spart nicht mit Lob, gratuliert zu Geburtstagen, organisiert zusammen mit einer Kollegin die Weihnachtsfeier und andere gemeinsame Unternehmungen der Grünen Damen und Herren. Sie hat auch stets ein offenes Ohr für ihre Kolleginnen und Kollegen, wenn jemand Sorgen oder Nöte hat.

Rico Anton, Landrat des Erzgebirgskreises: „Man sagt oft so dahin: ‚Engagement kennt kein Alter‘, aber dass sich Menschen, die selbst im fortgeschrittenen Alter sind, Woche für Woche mit derart viel Hingabe und Pflichtbewusstsein für kranke Menschen einsetzen, kann man gar nicht hoch genug schätzen. Ich möchte mich bei allen Engagierten recht herzlich für ihr Wirken bedanken und freue mich, dass durch die Fachstelle Ehrenamt meines Hauses dieses umfangreiche Engagement sichtbar gemacht wird.“

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Für ihr umfassendes Engagement wurden die Grünen Damen und Herren mit dem „Ehrenamt des Monats Dezember“ ausgezeichnet. Sie erhalten von der Fachstelle Ehrenamt des Erzgebirgskreises eine Urkunde, die erzgebirgische Holzfigur „HelD“ (Helfen und Danken) sowie eine Einladung zum Großen Regionalpreis des Erzgebirgskreises „ERZgeBÜRGER“.

Landrat Anton fügt hinzu: „Wenn es unserer Fachstelle mit dem Ehrenamt des Monats auch weiterhin gelingen soll, außergewöhnliche Leistungen im Ehrenamt sichtbar zu machen, braucht es aber auch etwas Schützenhilfe der Bürgerinnen und Bürger – Vorschläge sind daher stets willkommen.“

Für die Auszeichnung mit dem Ehrenamt des Monats vorgeschlagen hat sie Hiltrud Orgis. Warum sie dringend Verstärkung suchen und um ein noch besseres Bild von der Arbeit der Grünen Damen und Herren zu bekommen, hat Frank Wutzler von der Fachstelle Ehrenamt mit der Vorschlaggeberin ein ausführliches Interview geführt. Dieses finden Sie auf der Seite des Kreises.

Mit der Kampagne „Ehrenamt des Monats“ hat die Fachstelle Ehrenamt des Landratsamtes Erzgebirgskreis
eine neue Plattform geschaffen, um das ehrenamtliche Engagement im Erzgebirgskreis noch stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Einmal im Monat werden ein Verein, eine Initiative oder individuell engagierte Einzelpersonen mit dem Ehrenamt des Monats ausgezeichnet. Vorschläge können über ein Online-Formular oder formlos postalisch (unter dem Stichwort „Ehrenamt des Monats“ zu richten an die Fachstelle Ehrenamt) eingereicht werden. Weitere Informationen dazu finden Interessierte auf www.ehrenamt.erzgebirgskreis.de/edm.